Sonntag, 19. März 2017

Kratzbaum: selbst gebaut (Teil II)

Kratzbaum/Katzenbaum selbstgebaut - Teil II

Wie im ersten Teil bereits angedeutet, stößt nicht alles auf Gegenliebe, was der Mensch sich so ausdenkt. Leiter und Mulde wurden komplett ignoriert und auch die Sisalumwicklung wurde nicht zum Kratzen genutzt.

In Gebrauch - immerhin.


Deutlich zu sehen war aber, dass die offenen Plattformen nicht wirklich auf Begeisterung bei der Katze stießen. Es fehlte offensichtlich eine Begrenzung. Ein Rand. Oder... eine Höhle?

Fertiger Katzenbaum, Eberesche, Platte aus Buche
Der Katzenbaum - nach Ausbau


Die Höhle

Die zweithöchste Plattform sollte zu einer Höhle umgebaut werden. Und da zumindest meine Katze nicht wirklich gern in dunklen Löchern haust, sollte sie problemlos hinaus schauen können. Gesagt, getan:

Eine zweite Sperrholzplatte wurde passend mit der Stichsäge zugesägt. Außerdem wurde gleich ein ausreichend großes Loch ausgeschnitten, damit die Katze ihre Höhle auch nach oben hin zur obersten Plattform verlassen kann. Die beiden Platten aufeinanderlegen, sehr gerade ca. 6 Löcher mit einem 12mm-Bohrer im Randbereich bohren und dann mit 12mm Rundstäben verbinden. Die Höhe der Höhle beträgt bei mir ca. 22cm, womit sich die Katze sehr wohl fühlt. Wobei es sich hier um eine ausgewachsene Standard-4kg-Hauskatze handelt.

Um aus den beiden Holzplatten nun eine Höhle zu machen, habe ich lange Bambusstäbe besorgt, wie sie als Blumenstäbe oder Grillspieße verkauft werden. Die Stäbe kann man mit einer Kombizange oder einem Seitenschneider problemlos auf eine passende Länge bringen. Ich habe mich bewusst für etwas unregelmäßige Längen entschieden.

Zum Anbringen der Stäbe habe ich teilweise Heißkleber verwendet. Das lässt sich zwar zügig und gut verarbeiten, allerdings bin ich mit der Haltbarkeit nicht so zufrieden. Speziell wenn man Sonne auf den Kratzbaum scheint, wird der Kleber doch wieder weich und hält nicht ordentlich. Etwas mühsamer in der Verarbeitung aber dafür dauerhaft unproblematisch ist die Verklebung mit Ponal express-Holzleim: Stirnseiten der Plattformen am besten dünn mit Leim bestreichen und erstmal ein paar Minuten antrocknen lassen. Dann etwas frischen Leim auf die Bambusstäbe geben, vorsichtig andrücken und nach einigen weiteren Minuten hat der Leim bereits abgebunden.


Katzenbaum, Plattform und Höhle, Sperrholz, Bambus
"Höhle" mit Ausstiegsöffnung nach oben und obere Plattform mit Begrenzung

Katzenbaum: Begrenzung der Plattform mit Bambus Stäbchen
Detail: Begrenzung der oberen Plattform

Katzenbaum selbstgebaut: Katze in der Höhle
ok, jetzt kann man's aushalten

Sonntag, 23. Oktober 2016

Kratzbaum: selbst gebaut

Kratzbaum / Katzenbaum aus Baumstamm gebaut

Die klassischen Kratzbäume sind ja ganz praktisch, aber optisch wirklich nicht der Hit. Daher habe ich mal einen Kratzbaum bzw. Katzenbaum selbst gebaut. Wie? Nun, so...

Der Nachbar hatte gerade eine große Eberesche (Vogelbeerbaum) gefällt und ich hab mir ein ca. 1,60 langes Stück davon geben lassen. Im Prinzip funktioniert jedes Holz, dass nicht zum Harzen neigt, also Laubbäume. Die Stammdicke sollte schon etwa 12-15cm betragen - das bringt Stabilität und vor allem auch Seitenäste, die dick genug sind, um Plattformen zu tragen.

Vorbereitung des Stammes

In ganz frischem Zustand ließ sich die Rinde problemlos mit einem Messer entfernen; einige Rindenstücke habe ich bewusst dran gelassen und lediglich mit einer Stahl-Topfbürste für die Bohrmaschine gereinigt und etwas abgeschliffen. Achtung: lässt man den Stamm erst trocknen, dann geht die Rinde kaum noch ab. Das ist eher ungünstig, weil sich unter der Rinder noch Insekten einnisten können und die Katze beim Kratzen dann recht viel Dreck macht.

Da der Stamm von den Gärtner recht robust mit einer Kettensäge zerteilt wurde, waren leider auch die Schnittflächen nicht plan:

Der Stamm nach dem Schälen

Stirnseiten nach dem Schnitt mit der Kettensäge. In der Form leider noch nicht zu gebrauchen

Detail: Weitgehend geschälter Stamm; ungeschälte Teile wurden mit einer Topfbürste gereinigt.

Schnittflächen begradigen und auf Bodenplatte stellen

Also, ganz offen: um oben und unten einen planen Abschnitt zu schaffen, wäre eine professionelle Säge am Besten. Wer also einen Tischler in der Nähe hat oder evtl. auch eine Behindertenwerkstatt mit entsprechender Ausrüstung, der sollte diese Möglichkeit ernsthaft in Erwägung ziehen. Aber es geht auch mit Hausmitteln: Ich habe mit Bleistift und Wasserwage angezeichnet und dann mit einer handelsüblichen Bügelsäge abgeschnitten. Danach noch etwas Feinarbeit mit einer Raspel und meine Fuß- und Kopfenden waren ausreichend plan, um weiter zu arbeiten. 

Je nach Jahreszeit der Baumfällung enthält der Stamm mehr oder minder viel Wasser. Im Idealfall sollte man einen Stamm also erstmal zwei Jahre kühl und trocken aufbewahren um ihm die Feuchtigkeit zu entziehen... Nicht so viel Zeit oder Geduld? Hatte ich auch nicht. Also habe ich den Stamm oben und unten mit flüssigem Kerzenwachs beträufelt; professioneller wäre natürlich Wundverschluss für Bäume. Wichtig ist halt, dass die Feuchtigkeit nicht in Richtung Bodenplatte oder oberer Plattform austritt und es dort zu Schimmelbildung kommt. 

Nun soll der Baum natürlich ausreichend stabil stehen, was mir die meisten Sorgen gemacht hat, sich aber vergleichsweise leicht lösen ließ. Im örtlichen Baumarkt fand ich in der Kiste mit den Resten/Abschnitten noch eine Buchenholzplatte (Leimholz) mit den Maßen 36x36x3 cm. Wenn man den Bodenabschnitt halbwegs sauber hinbekommen hat, reicht eine solche Platte tatsächlich, damit keinerlei Kippgefahr mehr besteht - vorausgesetzt, es lehnt sich nicht gerade ein Mensch gegen den Baum. 

Bodenplatte und Stamm habe ich dann von unten vorgebohrt und mit zwei unterschiedlichen Schraubentypen von unten verschraubt. 
  1. Zum Einsatz kamen im Dreieck angeordnete Pfostenschrauben (50 mm), für deren Kopf ich mit einem 12mm Holzbohrer in mehreren Schritten Vertiefungen in die Bodenplatte gearbeitet habe. Schneller und einfacher wäre es mit einem entsprechend großen Forstnerbohrer gegangen, aber solche Bohrer brauche ich einfach zu selten. Die Pfostenschrauben waren für meinen Geschmack eigentlich etwas zu kurz, aber der breite Kopf verhindert zuverlässig ein Ausreißen aus der Bodenplatte.
  2. Um ein Abbrechen der kurzen Pfostenschrauben zu verhindern, habe dann noch mit SPAX In-Force 6x100 zusätzlich stabilisiert (vorbohren nicht vergessen!)
Ergebnis: hält! Inzwischen ist der Stamm auch schon deutlich getrocknet und (erwartungsgemäß) auf einer Seite längs eingerissen, wobei sich die SPAX-Schrauben sehr gut bewähren, während ich die Pfostenschrauben jedenfalls mal nachziehen musste. 


Bodenplatte, Buchenleimholz, 36x36x3cm, bereits verschraubt

Stamm ohne Plattformen; daneben: der bisherige Kratzbaum
Plattformen usw.

Plattformen in unterschiedlicher Größe habe ich aus Sperrholz-Abschnitten gemacht - auch hier: die Reste-Kiste im örtlichen Baumarkt bietet meist eine preiswerte Auswahl. Nach groben Anzeichnen mit dem Bleistift erfolgte der Zuschnitt dann mit einer gewöhnlichen Stichsäge. Kanten schleifen und von oben auf die Äste des Baumes schrauben. Zur Stabilisierung am Stamm habe ich Holzdübel verwendet - teils als Auflage, teils (wo das Sperrholz dick genug war) als Zapfen.

Als Auflage für die Plattformen dienen Kissen bzw. aufgespannter Stoff. Der Stoff ist mit einem einfachen Hand-Tacker von unten getackert. Bitte keine gewöhnlichen Heftklammern verwenden, die sind zu weich. Die paar Euro für richtige Tackerklammern von einem Markenhersteller lohnen sich. Wirklich.

Da meine Katze im Haus nur an Sisal-Wicklungen kratzt (und keinesfalls an Holz), habe ich dann noch mit einen Teil des Stammes mit Sisalseil umwickelt. Fertig.

Fertig? Ja, erstmal. Denn was von der Katze dann angenommen wird und was nicht, zeigt nur die Zeit. Daher gibt es auch eine Fortsetzung...

Katzenbaum bzw. Kratzbaum: fertig!

Eine Plattform, bezogen mit Stoff

Plattformen des Katzenbaumes

Kratzbaum: in Gebrauch

Plattformen von unten

Stabilisierung der Plattform am Stamm: Holzdübel

Samstag, 10. September 2016

Katzenbrunnen von Lucky-Kitty - im Detail mit Tipps zur Handhabung

Katzenbrunnen? Katzenbrunnen!

Gleich vorweg: Ich habe diesen Brunnen als normaler Kunde regulär gekauft und bin weder vom Hersteller noch von irgendwelchen Händlern oder sonst wem für eine positive Darstellung "gesponsort" worden. Und ich wiederhole daher auch keine marktschreierischen Werbetexte. 

Ja, die Katze sollte mehr trinken und angeblich hilft dabei ein Katzenbrunnen, auch Katzentrinkbrunnen genannt. Also: Plastik-Variante im Ausverkauf für 25 EUR, Selbstbau für ??? EUR oder vermeintliches Luxusmodell von Lucky-Kitty für knapp über 50 EUR? Es ist Lucky-Kitty geworden und das ist auch schon ok, aber Luxus ist anders - jedenfalls für den Menschen in der Angelegenheit.


Im Überblick:

+ Solide gemacht
+ gute, leise Pumpe
+ leiser Wasserfluss, kein Plätschern
+ Keramikmaterial gut zu reinigen

o schwer (ca. 3,5kg zzgl. 1,5 - 2 kg Wasserfüllung)
o Passgenauigkeit der beiden Keramikteile nur ok

- Zusammenbau mit Originalschlauch sehr fummelig (besserer Ersatz in jedem Baumarkt mit Aquaristik-Abteilung)
- in befülltem Zustand nicht mehr bewegbar, da Unterschale dann randvoll mit Wasser gefüllt
- Reinigungsbürste für Schlauch und Winkelstutzen nicht im Lieferumfang


Lieferumfang

Lieferumfang? In Kurzfassung: Katzenbrunnen in Karton. Der Rest ist auf den Bildern ersichtlich - nicht in den Überblicksbildern zu sehen aber trotzdem dabei ist das Winkelstück für die Pumpe und vier selbstklebende Dämpferpunkte (Moosgummi) für die Unterschale des Brunnens. Wie grün ein "Pastellgrün" sein muss, um sich von einem "Grau" zu unterscheiden, ist aber wohl Ansichtssache.

Lucky-Kitty-Katzenbrunnen: Verpackung

Lieferumfang. Nicht abgebildet aber dabei: Anschlussstück für den Motor und 4 selbstklebende Pads für den Boden der Schale.

Aussparung für das Stromkabel des Motors.

Silikonring, der die beiden Keramikteile voneinander trennt und Schwingungen dämpft.

Innenseite der Oberschale mit dem Anschlussstück für den Schlauch.

Motor und Netzteil (ausgeliefert 8/2016)

Motor - zerlegt für die Reinigung.

Motor mit entferntem Propeller.


Zusammenbau und Befüllung

Der Zusammenbau ist, vor allem wegen dem mitgelieferten Schlauch, hakelig: der Schlauch ist zu kurz und zu fest. Wenn man ihn schon verwendet, dann so:


Die Handhabung ist aber einfach umständlich, da sich die beiden Schalen bei gestecktem Schlauch nicht nebeneinander legen lassen und daher bietet es sich an, den Schlauch sofort zu ersetzen und zwar durch einen ca. 45cm langen 8mm-Schlauch aus der Aquaristik-Abteilung des nächsten Baumarktes. Dann geht auch der Zusammenbau leicht von der Hand. Der Motor kommt dann nicht in die Mitte der Unterschale, sondern wird etwas seitlich platziert, damit der Schlauch nicht abknicken kann:

Mitgelieferter Schlauch (weiß) vs. Schlauch mit sinnvoller Länge aus dem Baumarkt.

Der längere Schlauch läuft bei dieser Anordnung in einem großen Bogen durch die Schale und knickt nicht ab.

Man muss aber aufpassen, dass die Saugnäpfe des Motors wirklich gut angedrückt werden und dass der Silikonring sauber sitzt - sonst brummt der Motor nachher vernehmlich. Befüllt wird der Brunnen erst dann, wenn er komplett zusammengebaut ist und am endgültigen Ort steht - sonst schwappt alles über, denn die Unterschale ist bei ordentlicher Befüllung wirklich randvoll:

Macht keinen Sinn, weil der korrekt gefüllte Bunnen bei der kleinsten Bewegung überschwappt.

Erst komplett aufbauen, dann Füllen. Spart einem das Aufwischen.

Brumm-Gefahr: wenn der Silikonring sich verdreht, kann es laut werden.

Korrekt befüllt, bildet sich eine kleine "Pfütze" am Durchlass.

Betrieb

Im Betrieb ist der Brunnen dann, nach einer kurzen Anlaufzeit, in der die letzten Luftblasen aus dem System befördert werden müssen, sehr sehr leise. In einem absolut stillen Raum wird jemand mit guten Ohren den Motor noch hören, sonst nicht. Wenn der Brunnen lauter ist, dann liegt das normalerweise daran, dass die Saugnäpfe des Motors sich vom Boden gelöst haben oder die Oberschale irgendwo klappert. Oder sich im Motor Dreck bzw. Kalk abgelager hat. Das lässt sich alles lösen, nur eine Sache lässt sich nicht lösen: wenn die Achse im Innern des Motors einen Schlag hat, auch von zu engagiertem Putzen, dann hilft nur ein neuer Motor.

Im Betrieb sieht das dann so aus (die Geräusche sind Windgeräusche - den Motor hört man in der Umgebung nicht):



Reinigung

Die Reinigung ist etwas umständlich, da man den gefüllten Brunnen nicht tragen kann, ohne ordentlich Wasser zu verschütten. Daher erst die Oberschale abnehmen und mit einem Gefäß mind. einen halben Liter Wasser entnehmen. Ab dann ist es eigentlich kein großer Aufwand mehr, wobei ich wirklich nicht verstehe, warum man die großen Keramikschalen in die Spülmaschine stellen will - die sind mühelos in weniger als einer Minute von Hand gespült und in der Spülmaschine würden sich die Moosgummi-Pads vermutlich nach wenigen Spülgängen schon verabschieden. Auf den Kunststoffteilen bildet sich naturgemäß ein glatter Film, den man mit einem Schwamm und etwas Spülmittel schnell runter bekommt. Leider liegt keine Bürste für die Innenreinigung des Schlauches bei; sowas müsste ich beim Aquaristik-Bedarf noch mal besorgen. Auch die Pumpe sollte man öffnen und reinigen. Das Öffnen ist eigentlich recht einfach und beim Reinigen... also: steril ist weder der Brunnen noch das Wasser jemals und wird es auch mit übereifrigem Putzen nicht werden. Wer da zu heftig zur Sache geht, wird eher etwas kaputt machen.



Gesamteindruck

Der Hersteller betont "Handarbeit" und das ist wohl gleichbedeutend mit "passt nicht so ganz". Ob und wie gut die Ober- und Unterschalen aufeinander passen und ob der Silikonring dann genau die Differenz ausgleicht, ist Glückssache. Etwas Kippeln wird's wohl immer, speziell der Auflagerand der Unterschale ist einfach nicht ringsrum ganz plan gearbeitet. Bei meinem Brunnen reicht der Silikonring daher gerade noch aus, damit die Oberschale nicht irgendwo anschlägt. Die Pumpe macht einen guten Eindruck und läuft stets mit voller Leistung; eine Regulierung ist rein mechanischer Natur per Drehrad möglich. Die Pumpenleistung reicht aus, um einen steten und breiten Wasserfluss ohne Plätschern zu gewährleisten - wer Katzen hat, die lieber einen Springbrunnen wollen, kann ein mehr oder minder kurzes Stück Schlauch in den Auslass stecken, dann plätschert es auch ein wenig.

Inwieweit eine gründliche Reinigung wirklich objektiv notwendig ist, erschließt sich mir nicht ganz - die (Freigänger-)Katzen trinken draußen wie drinnen aus jeder Pfütze, die ihnen zusagt. Wenn man allerdings den Herstellerempfehlungen folgt und eine Reinigung inkl. Schläuchen und Winkelstück alle 2-5 Tage vornehmen will, dann braucht man eben nach 2-5 Tagen schon als Zubehörteil eine passende Bürste

Und im Vergleich mit... 

Zumindest im Sommer steht bei uns auch der Solar-Gartenbrunnen von Tchibo draußen, der dort aktuell stolze 90 EUR kosten soll und den ich mal am Ende einer Saison im Ausverkauf für etwa 50 EUR bekommen habe. Läuft dann nur bei ausreichend Licht, ist innen schlecht zu reinigen und die recht billig wirkende Pumpe hat einen Filter, der gern mal verstopft. Aufgefüllt mit Steinen bleibt das Wasser auch im Sommer auf akzeptablen Temperaturen und das Plätschern lässt sich darüber regulieren. Verglichen damit ist der Lucky-Kitty ein hochwertiges Schnäppchen.

Alternative von Tchibo? Nur bedingt.


Montag, 28. März 2016

Katzentreppe / Katzenwendeltreppe

Katzentreppe / Katzenwendeltreppe

Wie kommt die Katze vom Balkon auf den Boden (und wieder zurück)? Eine Katzentreppe musste her - sicher, halbwegs hübsch, nicht zu teuer, nicht zu arbeitsaufwändig und vor allem, praktisch spurlos wieder entfernbar bei einem Auszug.

Hier meine Lösung inkl. Planungsunterlagen - die Planung wurde aber bei der Ausführung noch ein klein wenig abgeändert, was an den örtlichen Gegebenheiten und dem im Baumarkt verfügbaren Material lag. Das betrifft aber nur Details, insbes. hatte ich mit Pfählen 8x8cm geplant und dann "nur" 7x7 cm bekommen.

Da eine Befestigung in der Hauswand vermieden werden sollte, kam eine "klassische" Katzentreppe, also Bretter mit Sprossen, nicht in Frage. Es musste eine Wendeltreppe werden.

Stufenabstand: 15 cm (kann eine Katze bequem "gehen" - auch Senioren).

Material

Beim Material sollte es möglichst pflegeleicht, gut im Baumarkt verfügbar, wetterfest und günstig sein, so dass die Wahl im Wesentlichen auf Douglasie fiel: Terrassendielen für die Stufen (ca. 3,80 EUR pro Meter) und Pfähle aus Douglasie (eckig, 7x7 cm mit passender Bodenhülse). Zur Stufenbefestigung Holzleisten (Kiefer/Fichte) bzw. teilweise Winkel. Letztere sind relativ teuer und nicht sonderlich hübsch, aber ob das helle Nadelholz auf Dauer halten wird, wird sich erst zeigen müssen.

Um die Arbeit in Grenzen zu halten sollten möglichst wenig unterschiedliche Zuschnitte erfolgen: die Stufen haben alle dieselbe Länge, die Befestigungskanthölzer ebenso (mit Ausnahme der Hölzer für Doppelstufen/Sitzplattformen - die sind länger). Die Pfähle habe ich in der Länge 2 Meter bekommen und mit Winkeln verbunden. Was dann zum Balkongeländer noch fehlte, wird mit einem Stück klassischer Katzentreppe überwunden, so dass die Höhe der Wendeltreppe auch nicht exakt passen muss.

Bei den Schrauben habe ich auf normale Holzschrauben von Spax, 3,5x30 mm mit Torx zurückgegriffen. Ein passendes Bit sehr guter Qualität war bei mir in der Aktionspackung dabei. Die im Baumarkt empfohlenen Edelstahlschrauben hab ich liegen lassen - teuer und eher optisch von Vorteil.

Für die Befestigung oben wurde eine 12mm Gewindestange nebst passenden Muttern und Unterlegscheiben verwendet.

Werkzeug

Abschnitte wurden mit einer einfachen Bosch-Handkreissäge gemacht. Eigentlich wollte ich die Abschnitte im Baumarkt machen lassen, aber die Kosten dafür wären unverhältnismäßig gewesen und jedenfalls höher als die Anschaffung der oben genannten Kreissäge. Nachfragen lohnt sich aber sicherlich und man spart sich dann viel Sägearbeit und Staub.

Raue Sägeränder wurden mit Raspel und Schleifmaus geglättet. Eine Raspel allein hätte es auch getan.

Ein Akkuschrauber kam zum Einsatz, mit dem auch die notwendigen Vorbohrungen im Holz durchgeführt wurden (2mm Stahl, 4mm Holz, 8mm & 12mm Holz für die Gewindestange).

Die Pfähle wurden mit dem Lötbrenner geflämmt, was aber nur optisch einen Unterschied macht.

Umsetzung / Tücken

Die Leisten müssen zwingend vorgebohrt werden, sinnvollerweise etwas größer als die Schraube (4mm). Die Dielen sollten vorgebohrt werden, sinnvollerweise etwas kleiner als die Schraube (2-3mm) - ein Stahlbohrer hat sich bewährt.

Für die Gewindestange ist eine recht präzise "gerade" Bohrung durch den Pfahl erforderlich. Ein Bohrständer wäre schön gewesen; ggf. sollte man sich wenigstens von Helfern beim senkrechten Vorbohren helfen lassen.

Hinweise

Keine Gewähr für Haltbarkeit etc. - ist klar, oder? Abwandlungen oder ergänzende Ideen willkommen!

Planungs-Skizzen für Katzenwendeltreppe (PDF in neuem Fenster)











Ordentliche Schrauben: Spax 3,5x30